Am 6. Dezember hatten die Klassen 7a, 8a und 8b die Gelegenheit, an einer Autorenlesung teilzunehmen. Ermöglicht wurde diese Veranstaltung durch die Stadtbücherei Bamberg über das Förderprogramm „Neustart Kultur“. Vor 200 Jahren starb E.T.A. Hoffmann, der vier Jahre in Bamberg gelebt und als Dirigent des Theaterorchesters sein Geld verdient hat. Wirklich berühmt wurde er jedoch für die vielen Romane und phantastischen Geschichten, die er hier in Bamberg verfasst hatte und als deren Autor er in die Literaturgeschichte eingegangen ist. Zu diesem Jubiläum veröffentlichte der ehemalige Schauspieler des Bamberger Theaters, Andreas Ulich, den Roman „Benfatto“, den er den Klassen 7a, 8a und 8b im Rahmen einer beeindruckenden Lesung am 6.12.2022 am KHG vorgestellt hat: Wir befinden uns im Frühling des Jahres 1812 und erleben mit, wie der 13-jährige Chrys ein Huhn vom Fleischer Erlauer stehlen will, aber dabei auf frischer Tat ertappt und vertrieben wird. Nachdem Chrys einige Zeit später erneut auf das Grundstück des Metzgers gelangt ist, wird er von diesem wieder erwischt, gepackt und kurzerhand in die Regnitz geworfen. Als er halb bewusstlos im Fluss treibend, zu ertrinken droht, wird er an einer Mühle in letzter Sekunde von einem seltsamen Mann am Kragen gepackt und aus dem Wasser gerettet. Dieser kleine Mann mit schwarzem Zylinder spricht wirre Sätze über wundertätige Salamander, eine Zauberflöte und ähnlich unverständliche Dinge, weshalb sich Chrys schnell von ihm verabschiedet. Allerdings treffen die beiden in der Folge immer wieder aufeinander und freunden sich schließlich miteinander an. Dieser Handlungsstrang ist mit der Liebesgeschichte von Chrys und Julia Marc verwoben. Als Julia den Jungen zum ersten Mal sieht, spielt sie mit ihm, als wäre er ein Hündchen, das sie „Benfatto“ nennt. Chrys macht bei diesem Spiel mit, weil er ihre Aufmerksamkeit genießt, denn er ist etwas in Julia verliebt. Julias Mutter, die das schauspielerische Talent des Jungens erkennt, engagiert ihn für eine Aufführung in ihrem Salon. Diesem Anliegen sagt Chrys zu, wird aber kurz vor der Aufführung von einigen Jugendlichen verprügelt und trägt unglücklicherweise ein blaues Auge davon. Doch E.T.A. Hoffmann weiß, wie er ihm helfen kann. Kurzerhand bringt er den Jungen in das Theater, wo er von einer jungen Schauspielerin so gut geschminkt wird, dass seine Verletzungen nicht mehr zu sehen sind und seiner Teilnahme an der Aufführung steht dann nichts mehr im Wege. Wer nun gespannt ist und erfahren möchte, wie diese Geschichte nun weitergeht, kann selbst weiterlesen. Andreas Ulich las diesen Ausschnitt mit seiner beeindruckenden Stimme so eindrucksvoll vor, dass man glaubte, die handelnden Personen direkt vor Augen zu haben. Der langanhaltende Applaus war unser Dank für diese tolle Lesung!
Klasse 8 b und Herr Eckert, S. Bessel, M. Peschke