Es ist der 18.11.22, 07:40 Uhr. Der Zug, der uns zu unserem Ziel bringen wird, fährt auf Gleis 6 des Bamberger Bahnhofs ein. Wir steigen ein und finden mit überraschender Leichtigkeit einen Sitzplatz. Knappe drei Stunden später sind wir auch schon in Berlin und bereit für unsere Veranstaltung. Gegen 11:30 Uhr finden wir uns in der Sicherheitskontrolle des Ministeriums wieder. Personalien werden gecheckt, Jacken werden ausgezogen und der Bodyscan beginnt. Kurz darauf sitzen wir schon an unseren selbstgewählten Plätzen im Presseraum. Mikrofone, Getränke und ein kleines Buffet erwarten uns bereits. Nach einem kurzen Imbiss geht es los in Richtung Futurium. Das zu Fuẞ nur etwa zwei Minuten entfernte „Haus der Zukünfte“ beherbergt verschiedene Zukunftsvisionen zu Technik, Mensch und Natur. Nach einer kurzen Einleitung durch einen Mitarbeiter und einen kleinen Roboter können wir uns eigenständig auf Erkundungstour begeben. Im oberen Stockwerk sammeln wir mithilfe von elektronischen Armbändern vielfältige Informationen zu Themen wie nachhaltigen Energien und umweltfreundlichem Wohnungsbau. Das Spannendste wartet jedoch im Keller auf uns: Hier hören wir Musik, die durch das langsame Wachsen von Pflanzen generiert wird. Über unseren Köpfen atmet eine circa zwei Meter groẞe gläserne Biozelle. Leider reicht die Zeit längst nicht aus, um alles zu erkunden. Bereits nach einer Stunde geht es durch eine wiederholte Sicherheitskontrolle zurück ins Ministerium. Nachdem wir unsere Plätze im Presseraum wieder eingenommen haben, beginnt der wohl wichtigste Teil unseres Tages: Die Presskonferenz mit Bettina Stark-Watzinger, der Ministerin für Bildung und Forschung. Eine Stunde haben wir und 48 andere Jungreporter Zeit, ihr unsere Fragen zu stellen:
Wie soll Chancengleichheit im Bildungssystem durchgesetzt werden?
Laut Frau Stark-Watzinger kann die Chancenungleichheit durch frühe Förderung in den Kindertagesstätten, Mentoren als Ansprechpartner für die Lernenden und mehr Schulsozialarbeit minimiert werden. Auẞerdem soll das Bafög noch weiter reformiert werden, sodass es unabhängig vom Gehalt der Erziehungsberechtigten zugeteilt werden kann.
Wäre ein bundesweit gleiches Schulsystem sowie Abitur sinnvoll?
Die Unterschiede in den einzelnen Bundesländern werden von Frau Stark-Watzinger definitiv als unfair angesehen, dennoch stehen momentan keine Planungen für ein Einheitsabitur an. Stattdessen erklärt sie, das Ministerium für Bildung und Forschung habe bereits gewisse Standards gesetzt, die von den einzelnen Bundesländern nur bisher erst teilweise verwirklicht worden seien. Dies solle sich in der Zukunft nach Möglichkeit bessern.
Fragen zur Digitalisierung und ein Gruppenbild mit der Ministerin dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Ganz zum Schluss schaffen wir es wider Erwarten doch noch, eines der im Anmeldeflyer genannten Highlights umzusetzen – das Knüpfen von Kontakten. Das Überbrücken der Zeit bis zur Zugabfahrt fällt uns nicht schwer.
Lena Gallenz und Silvana Seidel