KHG-Botschafterinnen von Lanzarote zurückgekehrt.

Wir sind überzeugt: Erasmus+ ist so viel mehr, als nur ein Programm der Europäischen Kommission, an dem unsere Schule von 2021 bis 2027 teilnehmen darf. Der Austausch mit Schülerinnen und Schülern aus anderen Ländern weitet - bei Lehrenden und Lernenden - den Horizont und festigt den toleranten Umgang mit Mitmenschen, hinterfragt immer wieder Eigen- und Fremdwahrnehmung und übt unsere Schülerschaft nicht nur in der Anwedung der Fremdsprachen, sondern auch in empathischem sowie wertschätzendem Handeln.

Um so unseren Schülern kulturelle Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede in der EU vor Augen zu führen und das friedliche Zusammenleben in Europa ohne sichtbare Grenzen als keine Selbstverständlichkeit zu sehen, haben wir mit dem KHG internen Programm „Bye bye bubble - Werde europäische/r Botschafter/in des KHG“ seit einem Jahr die Möglichkeit geschaffen - neben den sonst üblichen Reisen im Klassenverband - auch auf individueller, persönlicher Ebene den Austausch ins europäische Ausland anzuregen.

Im Austausch mit Gleichaltrigen, erneuerten Tamara Wientzek, Theresa Wohn und Zizou Schmitt (alle Q12) ihren Anspruch, Verantwortung zu übernehmen und sich im Dialog mit unseren europäischen Nachbarn für gegenseitige Wertschätzung und Verständnis der Andersartigkeit in unserem vereinten Europa auf ganz persönlicher Ebene einzusetzen.

Nach gut zwei Wochen auf der Kanareninsel, während derer sie - ganz ohne Begleitlehrkraft - nicht nur das Leben in einer spanischen Gastfamilien, sondern auch das spanische Schulsystem kennenlernen durften, wussten sie nicht nur einige Vorurteile über die spanische Lebenswelt zu entkräftigen - oder auch nicht. :-)

Folgende Eindrücke hielten sie nach ihrer Rückkehr fest:

C. Winkler

 

 "Abendessen um 23 Uhr abends? Nein, dachten wir, das ist doch gar nicht möglich. Hier in Deutschland essen wir schließlich spätestens um 20 Uhr zu Abend. Das sieht jedoch in Spanien gaaanz anders aus, wie wir erleben durften. Hier isst man um 20 Uhr vielleicht mal einen kleinen Snack. Das richtige Abendessen findet meistens zwischen 22 und 23 Uhr statt. Aber warum ist das so? Nun, in Spanien ist es das ganze Jahr über doch wärmer als in Deutschland und oft kann man bei praller Hitze nur wenig essen. Somit isst man wenn die Sonne schon untergegangen ist."

"Lanzarote wurde entscheidend durch den Künstler César Manrique geprägt, welcher die Natur der Insel mit seiner Architektur verbunden hat. Er ist auch der Grund dafür, dass in Lanzarote fast alle Häuser weiß sind. Dies bildet einen starken Kontrast zu dem schwarzen Gesteinboden und natürlich zur glühenden Sonne."

"Die Schule befand sich in Arrecife, der Hauptstadt von Lanzarote. Der Schulalltag war relativ eintönig. Die Schule dauerte immer von 8 - 14 Uhr. Man hatte sechs Stunden à 55 Minuten Unterricht, wobei auf drei Stunden eine 30-minütige Pause folgte. Da sind wir um das deutsche Schulsystem nicht ganz unfroh, dass doch etwas dynamischer gestaltet ist. Ein großes Plus empfanden wir jedoch in der Gastfreundschaft der Familien, aber v.a. auch des Instituto César Manrique uns drei Gastschülerinnen gegenüber. So hatte die Schule für uns zwei Ausflüge zu bekannten Sehenswürdigkeiten der Insel geplant, wie zum Beispiel zum Nationalpark Timanfaya. Dort konnten wir die vielen Lavabrocken und die sogenannten "Feuerberge" bestaunen und gleichzeitig etwas über die Geschichte von Lanzarote lernen. Auch die Cueva de los Verdes, eine Höhle, die viel größer ist als man von außen erwarten würde und den Jardín de Cactus, einem Garten voller Kakteen, haben wir uns mit unseren Partnern angeschaut. Am dritten Tag auf Lanzarote hatten wir zudem einen Surfkurs, den die Schule für uns gebucht hatte. Das war etwas, das wir drei noch nie ausprobiert hatten. Das Schwierigste war es, das Gleichgewicht auf dem Brett zu halten, aber nach und nach haben wir es alle hinbekommen und es hat sehr großen Spaß gemacht."

"Etwas, das mir persönlich aufgefallen ist, ist, dass es dort sehr viele Zebrastreifen gibt. Dafür konnte ich keine Fußgängerampeln entdecken. Dazu gibt es zahlreiche zwei- bis dreispurige Kreisverkehre. Inwiefern diese Art der Verkehrsregelung von Vorteil ist, bleibt zu eruieren. Auf jeden Fall sind wir fast jeden Tag, entweder zusammen mit unseren Austauschschülerinnen oder auch nur zu dritt, zum Strand oder nach Arrecife, und haben dort einen "kanarischen Nachmittag" verbracht. Sonne und Meer gehörten genauso dazu, wie auch entspanntes Flanieren in den Gassen, ein café con leche, viele Gespräche - und abends natürlich ein bisschen fiesta."

Tamara Wientzek, Theresa Wohn, Zizou Schmitt