Wer hätte gedacht, dass allein für die Herstellung eines T-Shirts 2000 Liter Wasser verbraucht werden und zusätzlich große Mengen an Pestiziden und Chemikalien aus Bleich-, Imprägnier-, Glätt-- oder Färbeprozessen in Boden und Wasser gelangen? Durch den Transport von T-Shirts zu Lagergallen und Geschäften werden allein in China etwa 632 Millionen Tonnen CO2 in die Atmosphäre eingetragen; durch alltägliches Waschen und Trocknen unserer Kleidungsstücke, die meist nur ein halbes Jahr genutzt werden, entstehen laut Englischbuch zusätzlich Emissionen.
Das gab uns zu denken, so dass wir im Rahmen unseres Englischunterrichts bei Frau Helms alte Shirts mit in die Schule brachten, um sie zu recyclen und so ihre Lebensdauer zu verlängern. Frau Helms, Frau Dr. Oberpaul und Frau Stieglitz brachten Nähmaschinen, Scheren, Stoffreste, Farben, Borten, Bänder und Siebdruckutensilien mit, so dass wir unserer Kreativität freien Lauf lassen konnten. Wir nähten praktische Taschen und Haarbänder, zerteilten Shirts und setzten sie zu BFF Hemden zusammen, bedruckten alte T-Shirts mit Siebdruckmotiven, bestickten mit Knöpfen und Pailletten oder beklebten alte Kleidungsstücke mit Stickern. Für manche von uns waren diese Arbeiten völlig neu; doch nach kurzer Zeit lernten alle, Stoffe zu heften, vor dem Zusammensetzen zu wenden und einfache Nähte mit der Maschine zu nähen. Auch wenn vielleicht nicht jeder sein neues Shirt regelmäßig tragen wird, waren wir am Ende des Workshops stolz auf unsere selbstgemachten Designs und das, was wir an diesem Vormittag gelernt haben. Es hat richtig Spaß gemacht als Klasse kreativ gewesen zu sein, alte Mode zu upcyclen und dabei noch etwas für die Umwelt und gegen den größten Klimasünder der Welt, die Textilindustrie, getan zu haben. Vielen Dank an Frau Helms, Frau Stieglitz und Frau Dr Oberpaul!
Wer übrigens denkt, Upcycling ist eine ganz moderne Idee, irrt: Im Podcast des Bayerischen Rundfunks erfahrt ihr, dass man schon im 7. Jahrhundert alte Kleidungsstücke in vielfacher Weise wiederverwertet hat.
Frieda Steinhübl, Franziska Wohn, J. Helms, 9b