Wir wollten Geographie nicht nur nach Lehrbuch pauken, sondern ein wenig lateinameri-kanisches Lebensgefühl verspüren; und so freuten wir uns kurz vor Weihnachten mit unserer Geographielehrerein Frau Helms auf einen Salsa Kurs im Bamberger ADTV Tanzzentrum. Wir Mädchen waren von Anfang an Feuer und Flamme für die kubanische Rhythmen; bei den Jungs bedurfte es etwas mehr Überzeugungsarbeit. Kurz, kurz, lang - kurz, kurz, lang und dazu noch der richtige Hüftschwung liegt schließlich nicht jedem Europäer im Blut.
Doch unter professioneller Anleitung war die anfängliche Nervosität schnell verflogen und wir wagten erste Schritte. Dass eigentlich das trostlose Leben in den großstädtischen Armenvierteln Lateinamerikas besungen wird, war ganz vergessen. Überraschend souverän beherrschten wir die „Soße“ (Übersetzung für Salsa), den Mix aus verschiedenen Stilrichtungen und Tanzschritten: Kurz, kurz, lang, vorwärts und rückwärts sowie Partnerdrehungen - in der Hüfte nicht mehr ganz so steif – gelangen erstaunlich gut und machten vor allem riesigen Spaß.
Apropos Soße: Vor unserer tänzerischen Einlage in der Willy-Lessingstraße gab es bei Frau Helms karibische Leckereien, wie selbstgemachten Hummus, Guacamole, Tacos, Mango oder Paella. Noche de la Salsa, ein rhythmisch-kulinarischer Abend, der uns mit Sicherheit noch eine Weile beflügeln und für den Geographieunterricht motivieren wird.
Helene Rotenhan, 10b