Was haben Balanceboard und Gymnastikball im Englischunterricht verloren?
Ein Experiment der Klasse 8 d
Wir sitzen zu viel! Vor allem im Ganztagesbereich sitzen wir Schüler– mit kleinen Unterbrechungen – fast täglich von 8.00 Uhr bis nachmittags um 16.00 Uhr auf starren, nicht immer unserer Größe angemessenen Holzstühlen; dabei weiß jeder, dass sich langes Sitzen negativ auf Körper, Seele und Geist auswirkt. Oft klagen Mitschüler und Mitschülerinnen bei uns in der 8d vor allem am Nachmittag über Verspannungen, Rücken- und Nackenschmerzen sowie Schlappheit, Müdigkeit und Konzentrationsprobleme.
In Anlehnung an Länder wie Belgien, Norwegen oder auch Österreich starteten wir daher im Mai diesen Schuljahres mit Frau Helms in unserem Klassenzimmer ein Experiment, um diesen Problemen Abhilfe zu schaffen: Wir besorgten für den Anfang Balanceboard, Stehpult, Yogamatte und Gymnastikbälle; Sofas standen bereits im Klassenzimmer. Und dann durften wir aus den verschiedenen Angeboten auswählen, wie wir lernen wollten. So erarbeiteten wir englische Texte auf Bällen sitzend, füllten Lückentexte während wir auf Matten lagen, lümmelten auf dem Sofa, um Vokabeln nachzuschlagen, konzentrierten uns auf englisches Hörverstehen am Stehpult oder bewegten uns auf dem Balanceboard hin und her. Anfangs traute sich nicht jeder vom Stuhl aufzustehen, um seine Position zu verändern oder es wurde ziemlich hoch auf den Bällen gehopst – aber es war für die meisten von uns ein großer Spaß und wir hatten vor allem das Gefühl uns definitiv besser motivieren und konzentrieren zu können.
Haben nicht schon die griechischen Philosophen Platin, Aristoteles oder Sokrates erkannt, dass Stillsitzen nicht nur der Wirbelsäule und Muskulatur schadet, sondern auch die geistigen Fähigkeiten hemmt, während das Umhergehen in Wandelhallen die Denkfähigkeit des Menschen steigert? Damit unsere Gehirne weiterhin beweglich und leistungsfähig bleiben, wünscht sich die 8d eine Fortsetzung unseres Experiments. Toll wäre es, wenn wir unser bestehendes Angebot an Sitzalternativen um einen Heimtrainer erweitern könnten. Vielleicht steht ein ausrangiertes Fitnessrad ungenutzt in irgendeinem Keller?
Klasse 8d, J. Helms