„Kramt in euren Kleiderschränken und kommt in Blau und Gelb zur Schule […]“ hieß es am 24. März am KHG. Unter der Leitung von Frau Dorsch hatten ihr P-Seminar „Europa“, die SmV und die SoR einen Mottotag organisiert. Um unsere Solidarität mit der Ukraine zu zeigen und ein Zeichen gegen den Krieg dort zu setzen, erschien ein großer Teil der Schulfamilie in den Landesfarben der Ukraine. Das einzige Problem bei der Sache: Gelb scheint in den Kleiderschränken rar gesät zu sein. Dennoch versammelten sich am Ende viele Schüler*innen und auch Lehrkräfte auf dem Sportplatz für ein Foto. Mit auf dem Bild war auch die Ukraine Flagge, die nun wieder die Fassade des KHGs über der Haupthalle ziert.
Die Situation in der Ukraine erschreckt uns alle. Zerstörten Städte, Millionen von Menschen, die ihr Zuhause verloren haben und nun bei uns Schutz suchen. So viel Leid und Schrecken kann nicht einfach schweigend hingenommen werden. Aktuell engagieren sich viele Bürger*innen ehrenamtlich und versuchen, Flüchtlingen aus der Ukraine zu helfen. Und auch wir möchten unseren Teil dazu beitragen und uns von diesen freiwilligen Helfern inspirieren lassen. Deshalb sind sowohl vom P-Seminar „Europa“, als auch von der SoR und SmV weitere Projekte zum Krieg in der Ukraine in Planung. Nachdem wir mit dem Mottotag und auch mit einer Unterschriftenaktion gegen Rassismus am 28. März Erfolg hatten, dürfen wir hierbei wohl auch auf rege Beteiligung und Unterstützung der Schulgemeinschaft zählen. Inzwischen kann man nur hoffen, dass sich die Lage für die Menschen bessert.
Zudem möchten wir dazu aufrufen, auch außerhalb von schulischen Aktionen weiterhin Solidarität zu zeigen. Solidarität, für die jeder einzelne von uns selbst verantwortlich ist. Solidarität gegenüber allen, die unter dem Krieg leiden: Geflüchtete, Menschen, die um ihr Überleben und um ihre Freiheit kämpfen, aber beispielsweise auch russische oder russischstämmige Menschen, die – auch hier in Deutschland – diskriminiert werden für einen Krieg, an dem sie selbst keine Schuld tragen. Wir müssen – gerade in Zeiten von Krieg und Gewalt – versuchen, ein offenes Ohr und offene Arme füreinander zu haben und hinterfragen, wie wir miteinander umgehen wollen. In welcher Welt wollen wir leben? In einer, in der man Konflikte mit Gewalt löst und mit Machthunger anderen das Leben schwer macht? Oder in einer Welt, in der wir alle gemeinsam leben und voneinander lernen können? Die Entscheidung liegt bei uns.
Genia Rauschen, Q12