Geschichtsexkursion der 9. Klasse zur KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
Ein leerer Platz, drei große Gebäude. Für uns alle kaum vorstellbar, dass dieser Ort für einige Jahre Teil des schlimmsten Verbrechens in der deutschen Geschichte war.
Wir befinden uns auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers in Flossenbürg.
Zuerst besichtigen wir die damalige Wäscherei, in welcher inzwischen eine Ausstellung über das Lager zu finden ist. Wir erfahren viel über die katastrophalen Bedingungen, unter denen Menschen hier leben mussten. Die Führerin lenkt unsere Aufmerksamkeit auf die ausgestellte Häftlingskleidung. Durch einheitliche Kleidung, durch Nummern und Einordnung in Häftlingsgruppen wurden die Menschen gleich gemacht, ihrer Individualität und ihrer Menschlichkeit beraubt.
Wir sehen aber auch zivile Kleidung mit ebendieser Kennzeichnung und erfahren, dass es besonders gegen Ende des Zweiten Weltkriegs manchen Personen erlaubt war, aufgrund des Mangels an Kleidung, auch Zivilkleidung zu tragen.
Dieses Gebäude verlassen wir nun und so bekommen wir Gelegenheit, indem wir über das Gelände laufen, auf dem nur noch die Grundrisse der Baracken zu sehen sind, den Arrestbau, in dem unter anderem Dietrich Bonhoeffer inhaftiert war, zu besichtigen. Dietrich Bonhoeffer, evangelischer Pfarrer der Bekennenden Kirche, war aktiv im Widerstand gegen Adolf Hitler. Noch kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges befahl Hitler ausdrücklich seine Hinrichtung. Er sowie andere Regimegegner sollten den Nationalsozialismus nicht überleben. Er wurde am 9. April 1945 in Flossenbürg gehängt.
Über das Freigelände geht es für uns anschließend in das sogenannte „Tal des Todes“ hinunter. Dort steht noch das Krematorium, in dem die Leichen verbrannt wurden. Kaum vorstellbar ist heute, wie Rauch, Asche und Geruch sich über dem gesamten Areal breit gemacht haben müssen. Unten im Tal angelangt befinden sich Gedenktafeln jedes Landes, das in diesem Lager Staatsbürger verloren hat. Eine aufgeschichtete Pyramide birgt Aschereste der verbrannten Körper.
Anschließend steigen wir wieder zum eigentlichen KZ-Gelände hinauf. Wir haben nochmals Gelegenheit in das Wäschereigebäude zu gehen. Im unteren Stockwerk ist dort die Geschichte der einzelnen Häftlingsgruppen sehr genau dokumentiert. So erfahren wir von Bürgern verschiedenster Nationalitäten, die dort inhaftiert waren, sowie Berufsverbrechern sowie Sinti und Roma sowie auch Homosexuellen.
Ganz zum Abschluss schauen wir uns noch einen Film über das Konzentrationslager an, in dem vor allem Überlebende zu Wort kommen. Am bewegendsten ist für viele von uns die Aussage eines ehemaligen Häftlings, er vergesse in seinem hohen Alter des Öfteren den Namen seiner Mutter, seine Nummer allerdings, die ihm im Konzentrationslager gegeben wurde, vergesse er nie.
Mit diesen nachhaltigen Eindrücken, die uns im Gedächtnis bleiben werden, machen wir uns am Nachmittag wieder auf die Rückfahrt nach Bamberg.
Katharina Schümann, Johanna Grassegger, Petra Flache