An vielen Schauspielhäusern gehört es jedes Jahr dazu, in der Vorweihnachtszeit ein Kinder- und Familienstück auf die Bühne zu bringen. Das Stadttheater Fürth inszenierte heuer 'Pünktchen und Anton' nach dem gleichnamigen Roman von Erich Kästner, und so ließen es sich die Klassen 5a und 5b nicht entgehen, am 12.12.2018 zusammen mit ihren Lehrerinnen Frau Heidemann und Frau Heger eine Aufführung dort zu besuchen. Die bange Frage, ob der Theaterbesuch dem Streik der Bahngewerkschaft zum Opfer fallen würde, löste sich in den Morgenstunden glücklicherweise in Luft auf, so dass die Gruppe wohlgemut nach Plan vom Bamberger Bahnhof aus starten konnte.
Im Theater kamen die Kinder dann voll auf ihre Kosten: Mit Witz und Schwung zauberten die Darsteller in einem beeindruckenden Bühnenbild ein zugleich äußerst unterhaltsames und doch auch immer wieder nachdenklich stimmendes Stück auf die Bühne, das die jungen Zuschauer und Zuschauerinnen nachhaltig beeindruckte. Kästners Geschichte über die ungleiche Freundschaft zwischen Pünktchen, dem Mädchen aus reichem Elternhaus, und Anton, dem Jungen aus ärmlichen Verhältnissen, hat auch in unserer Zeit nichts von ihrem Reiz verloren, obgleich sie inzwischen schon fast 80 Jahre alt ist. Beide Kinder haben ihre ganz eigenen Sorgen: Pünktchens Eltern haben viel Geld, aber nie Zeit für ihr Kind, und Anton muss sich um seine kranke Mutter kümmern und Geld verdienen. Was auch immer die Sorgen der heutigen Kinder sein mögen, sicher können sie sich ein Stück weit mit diesen beiden Protagonisten identifizieren, denn welches Leben ist schon frei von Sorgen? Die Botschaft, dass große Lasten sich am besten gemeinsam tragen lassen und dass am Ende alles gut werden kann, wenn man mutig ist und sich füreinander einsetzt, ist daher heute genau so aktuell wie damals. Gerade das macht Kästner zum Klassiker, der nicht alt wird.
Für die Schülerinnen und Schüler war dieser Ausflug sicher ein bereicherndes Erlebnis, das Lust macht auf weitere Begegnungen mit der Welt des Theaters.
Dorothee Heger