„Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen.“

Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832)

Ganz nach diesem Motto machte sich die elfte Jahrgangsstufe inklusive vierer Deutschlehrkräfte vom 01. bis zum 02. Oktober auf den Weg in die Stadt der Dichter und Denker, um das im Unterricht bereits gesammelte Wissen zu vertiefen und sich auf die Spuren der wohl bekanntesten Schriftsteller deutscher Sprache zu begeben.

Pünktlich um 8:30 Uhr ging es am Montagmorgen los und mit zwei vollgepackten Reisebussen und knapp 100 Schülern ins 196 Kilometer entfernte Weimar. Nach über zwei Stunden ereignisreicher Busfahrt, in denen wir auch bereits einen kleinen Vorgeschmack auf die nächsten Tage bekamen, kamen wir schließlich hochmotiviert und interessiert in der zentral gelegenen Jugendherberge „Germania“ an.

Für uns ging es gleich weiter in Weimars Stadtzentrum – nämlich genauer gesagt zum Goethe-Schiller-Denkmal am Theaterplatz vor dem Deutschen Nationaltheater, wobei wir während des kurzen Fußweges schon selbst erste Eindrücke von der Kulturstadt im Herzen Thüringens sammeln konnten. Dann hatten wir bereits unseren ersten Termin mit vier Stadtführern, die uns in den folgenden zwei Stunden kursweise zeigten, was Weimar alles zu bieten hat (was, wie wir herausfinden durften, doch eine ganze Menge ist). Ganz besonders angetan waren wir sowohl von Anna Amalias Bibliothek als auch von Goethes Gartenhaus, welche sich beide am Rande des wunderschön angelegten „Park an der Ilm“ befinden. Die Herzogin Anna Amalia gilt als die Begründerin der Weimarer Klassik, da sie letztendlich erst bedeutende Dichter wie Schiller, Goethe, Wieland und Herder nach Weimar holte. Umso verheerender war der Brand ihrer Bibliothek, welcher im Jahr 2004 mehr als 62.000 Bücher stark beschädigte, die nun in mühevoller Handarbeit wieder restauriert werden, 50.000 Bücher gingen hierbei leider unwiderruflich verloren. Im Anschluss an die Stadtführung durften wir uns in Form einer Stadt-Rallye in Grüppchen frei durch Weimar bewegen und die uns gestellten Fragen beantworten. Danach fanden sich alle Schüler wieder in der Jugendherberge ein, wo schließlich auch die großräumigen und vor allem sauberen Zimmer eingeteilt und bezogen wurden. Den Abend ließen wir in unserem Freundeskreis in einem der umliegenden Restaurants ausklingen oder folgten den Anregungen der Lehrkräfte und schauten uns zum Beispiel eines der vielen Theaterstücke in näherer Umgebung an.

Am nächsten und somit leider auch schon letzten Tag in Weimar ging es für uns früh mit bereits gepackten Taschen zum ausgiebigen Frühstück in den Speisesaal des Hostels. Danach gingen wir in den jeweiligen Deutschkursen in das Goethe-Nationalmuseum, das Goethehaus und zu allerletzt noch in das Schillerhaus. Hierbei hatten wir im Museum eine Führerin, die unsere Fragen zu den jeweiligen Ausstellungsstücken genauestens und verständnisvoll beantwortete. Im Goethe- und im Schillerhaus hingegen konnten wir uns dank der Audioguides frei und in unserem eigenen Tempo durch das Gebäude bzw. die Anlage bewegen. Während der dazwischenliegenden Pausen war reichlich Zeit, um sich etwas als Mittagessen zu organisieren und durch Weimars Innenstadt zu bummeln. Als jeder Kurs die drei Häuser durchlaufen hatte, mussten wir uns auch schon wieder an der Jugendherberge einfinden, um mit dem Bus zurück nach Bamberg zu fahren.

Alles in allem war es für uns eine sehr gelungene, interessante und vor allem auch informierende Fahrt, von der wir wohl noch lange zehren können.

Isabel Häußler