Abschlussfahrt 2018
Prag – „Die Stadt der hundert Türme“
Damit wir uns noch in vielen Jahren an diesen witzigen, interessanten und doch auch lehrreichen Ausflug erinnern können, hier eine kleine Zusammenfassung unserer einwöchigen Studienfahrt, die vom 9. bis 13. Juli 2018 stattfand. Diese führte uns in die wunderschöne Hauptstadt Tschechiens – nach Prag, die auch die „Stadt der hundert Türme“, genannt wird. Am Montag machten sich gegen 8.00 Uhr 23 Schülerinnen und Schüler der Q11, zusammen mit ihren Lehrkräften Frau Heger, Frau Flache und Herrn Eckert, auf den Weg nach Prag. Nach der fünfstündigen, von Musik begleiteten Busfahrt - die so manchem Schüler und Lehrer den letzten Nerv raubte - erreichten wir am frühen Nachmittag das Hotel Merkur*** und bezogen schon kurze Zeit später unsere Zimmer, die zwar einfach, aber sauber waren. Nach einer kurzen Pause zum Frischmachen begann schon unsere erste Führung durch die Innenstadt von Prag. Frau Svatja, unsere „kompetente“ Stadtführerin, leitete uns durch die kleinen und großen Gässchen der Stadt. Vorbei ging es an vielen Kirchen, historischen Gebäuden und anderen wichtigen Sehenswürdigkeiten, die man in Prag gesehen haben muss, wie z. B. das Gemeindehaus, den Pulverturm und den „Altstädter Ring“. Frau Svatja legte ein Tempo vor, bei dem man kaum mithalten konnte. Leider blieb deshalb oft nicht ausreichend Zeit, sich auf die besuchten Sehenswürdigkeiten einzulassen, was sehr schade war. Nach einem anstrengenden dreistündigen, teilweise sehr hektischen und mit Informationen vollgestopften Fußmarsch verbrachten die meisten Schüler die Freizeit am ersten Abend in einem der vielen kleinen Restaurants oder auf dem Hotelzimmer, um sich von den Strapazen zu entspannen. Der nächste Morgen begann wie jeder der folgenden um 7.00 Uhr mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffet im Hotel, welches über Müsli und Kuchen, Brot und Brötchen, Obst und Gemüse, heiße und kalte Speisen bis hin zu Heißgetränken aller Art alles bot, was das Herz begehrte, und keine Wünsche offen ließ. So gestärkt trafen wir uns anschließend erneut mit Frau Svatja, welche uns im Stechschritt zur U-Bahnstation „Florenc“ führte. Nach der holprigen U-Bahnfahrt und einer schier nicht endenden Fahrt in einer überfüllten Straßenbahn machten wir schließlich einen kleinen Spaziergang durch idyllische Gässchen, die Neue Welt - ein von Touristen noch weitgehend unentdecktes Viertel im Schatten des Hradschin - zur hoch oben gelegenen „Prager Burg“. Im Anschluss an die Besichtigung dieser größten Burganlage der Welt besuchten wir das Kloster Strahov und dessen beeindruckende Bibliothek mit dem „Philosophischen Saal“, der u.a. als Filmkulisse für den James Bond Film „Casino Royal“ genutzt wurde. Danach führte uns der Weg weiter auf den nahe gelegenen Aussichtsturm Petřín, der vom Aussehen her stark an den Eiffelturm erinnerte. Nach dem kurzen Ausflug in luftige Höhe und dem atemberaubenden Ausblick auf ganz Prag beendeten wir unseren „Bildungsausflug“ für diesen Tag, hoch oben über Prag. Der restliche Nachmittag und Abend stand zur freien Verfügung und jeder konnte ihn nach seinen Wünschen gestalten, denn wir mussten erst zur Nachtruhe um 23.00 Uhr zurück sein. Allerdings war uns der Wettergott an diesem Tag nicht wohlgesonnen und machte uns zunächst mit heftigem Regen und Gewitter einen Strich durch die Rechnung. Einige nutzten die nahegelegene Seilbahn, um den Weg zumindest halbwegs trocken zurück in die Stadt zu finden, während Andere nach ihrem Abstieg in die Stadt nass bis auf die Haut waren. Nachdem sich das Unwetter am frühen Abend verzogen hatte, besuchten viele der Schüler die berühmte Karlsbrücke, welche vor allem bei Dunkelheit sehr sehenswert ist, da man von dort einen wunderbaren Blick auf die nächtliche beleuchtete Stadt werfen kann. Ebenso trifft man hier auf die Statue des Märtyrers Nepomuk, an der man sich etwas wünschen kann. Die Karlsbrücke führt über den berühmten Fluss Moldau, der schon Friedrich Smetana inspirierte. Ausführlich wurde die Freizeit auch zum Eis essen, Shoppen oder zum Feiern genutzt. So zog es auch eine ganze Gruppe von Schülern zusammen mit dem Lehrer-Trio in den 'legendären' Cross Club, wo man einen amüsanten Abend verbrachte... Mittwoch wurde es dann ernster bei einem Ausflug in das KZ „Theresienstadt“, welches ca. eine Stunde von Prag entfernt liegt. Nach der sehr rasanten Fahrt in einem Kleinbus besichtigten wir dort die Kleine Festung, die Gedenkstätte, und anschließend das Ghetto-Museum und die Magdeburger Kaserne in der Stadt. Dieser Ausflug hinterließ durchaus bleibende Eindrücke bei den Schülern. Besonders im Gedächtnis blieben hier wohl die während ihrer Gefangenschaft selbstgemalten Bilder der jüdischen Kinder, die dem Betrachter die grauenhafte Wirklichkeit der NS-Zeit vor Augen führten. Etwas leichtere, kurzweilige Kost brachte uns am Abend eine Theatervorstellung im Metro Black Light Theatre. Zusammen besuchten wir dort das Stück „Deja Vu“, in dem teils witzig, teils überspitzt eine Liebesgeschichte nur durch Mimik und Gestik dargestellt wurde. Dadurch verstand man die Geschichte auch, wenn man kein Tschechisch sprach. Das Stück, welches durch viele Stereotypen gekennzeichnet war und zeigen sollte, wie das Zwischenmenschliche durch die moderne Technik zerstört wird, traf auf gespaltene Meinung zwischen den Schülern und Lehrern. Dennoch war das Theaterstück, das mit fast magischen Schwarzlichteffekten inszeniert war, eine neue Erfahrung und nett anzusehen. Am Donnerstag dirigierte uns Frau Svatja ein letztes Mal durch das schöne Prag. Zusammen besichtigten wir das jüdische Viertel mit einigen prachtvollen Synagogen. Jedoch war man am Ende froh darüber, dass es die letzte Führung mit „Frau Sausewind“ gewesen war... Den Nachmittag des letzten Tages verbrachten die meisten Schüler auf der Einkaufsmeile, um im Anschluss gemeinsam mit den Lehrern ein böhmisches Drei-Gänge-Menu im Restaurant „U Tří ZlatýchLvů“, zu genießen. Den letzten Abend in der „Goldenen Stadt“ ließen die Schüler in den nahegelegenen Brasserien und Bars ausklingen. Am Freitagmorgen, nach einer wirklich kurzen Nacht, packten wir unsere Sachen und räumten die Zimmer. Nach dem letzten Frühstück in Prag starteten wir die Rückreise nach Bamberg, das wir gegen 15.30 Uhr wohlbehalten erreichten. Als Resümee unserer Reise kann ich wohl auch im Namen der anderen Schüler und Schülerinnen sagen, dass wir alle eine schöne, spannende und abwechslungsreiche Woche miteinander verbracht haben. Auch wenn es nicht geschadet hätte, wenn die Stadtführungen weniger ausführlich und nicht so hektisch gewesen wären. Immerhin haben wir so aber einiges von Prag gesehen und viel erlebt. Aus diesem Grund werden wir sicher alle lächelnd auf diese Abschlussfahrt zurückblicken und uns gerne an die gemeinsame Zeit zurück erinnern. Ich bin mir sicher, dass es den Einen oder Anderen mal wieder nach Prag verschlagen wird. Ahoj!
Vanessa Meyer Q11