Dem Müll auf der Spur – Besuch der Umweltgruppe im Müllheizkraftwerk Bamberg
Das Thema Müll beschäftigt die Umweltgruppe des Kaiser-Heinrich-Gymnasiums schon länger. Bei der Müllsammelaktion zu Beginn des Schuljahres mussten wir feststellen, welche Mengen davon überall in der Stadt herumliegen. Doch was passiert mit dem Müll, den wir ordnungsgerecht entsorgen? Und wieviel von dem, was im gelben Sack landet, wird auch wirklich recycelt?
Bei einem Besuch des Müllheizkraftwerks Bamberg erhofften wir uns Antworten auf diese Fragen. Um gleich eines vorwegzuschicken: Was mit den gelben Säcken passiert, haben wir nicht erfahren. Die landen hier nämlich nicht, sondern nur Restmüll und Sperrmüll, sowohl aus den Kommunen als auch der Industrie. Aber auch das ist eine ganze Menge. Der Restmüll von fast 700.000 Menschen aus Bamberg, Forchheim, Erlangen und Wunsiedel wird hier verbrannt. Dementsprechend laufen die Brennkessel Tag und Nacht, sieben Tage die Woche, und die Angestellten arbeiten im Schichtdienst.
Wir durften uns die Abläufe bei der Verbrennung alle live ansehen und waren beeindruckt von der riesigen Müllgrube, in die sämtlicher Abfall gekippt und anschließend von einem großen Kran entweder in einen überdimensionalen Schredder gehievt oder gleich der Verbrennung zugeführt wird. Das große rote Sofa, das ungefähr zehn Meter unter uns lag, war so ein Fall für den Schredder. Unser freundlicher Experte Herr Stöhr erzählte uns auch die Geschichte von einem Auto, das bei der Anlieferung mit zu viel Schwung an die Müllgrube herangefahren und dann hineingestürzt war.
Wie umweltfreundlich ist jetzt das Bamberger Müllheizkraftwerk? Nach dem Verbrennen bleiben von einer Tonne Müll ca. 250 Kilogramm Rückstände als Schlacke zurück, die dann aber noch so aufbereitet wird, dass der Großteil für den Straßen- und Bergbau verwendet werden kann. Nur 3 Prozent müssen insgesamt unter Tage entsorgt werden. Und die positivste Nachricht: Die Abwärme, die bei der Verbrennung des Mülls entsteht, wird zur Eigenversorgung der Anlage sowie zur Stromerzeugung für die Stadtwerke Bamberg genutzt. Auch das Fernwärmenetzwerk von Bamberg wird hier mitversorgt. Sicher eine gute Idee, Müll nicht nur zu verbrennen, sondern die entstandene Energie noch sinnvoll zu nutzen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es bis 1978 noch gar kein Müllheizkraftwerk gab und der Müll auf irgendwelchen Deponien in der freien Natur entsorgt wurde.
Jetzt wissen wir zwar, was mit unserem Rest- und Sperrmüll passiert, aber um auf unsere Frage vom Anfang zurückzukommen: Was geschieht jetzt mit den gelben Säcken? Und was mit unserem Biomüll? Und wie wird Papier genau recycelt? So wie es aussieht wird uns das Thema Müll auch nächstes Schuljahr noch beschäftigen und wir geben die Recherche noch nicht auf. Wenn ihr dabei sein wollt: Die Umweltgruppe freut sich immer über neue Mitglieder, denen Klima- und Naturschutz am Herzen liegt und die neugierig sind, so wie wir!
S. Groth