Erfolgreich präsentieren - dank jahrelanger Schauspielerfahrung

Alles begann für die Klasse 8d mit einer englischen Klassenbücherei im Rahmen des Englischunterrichts bei Frau Helms. Unsere Lehrerin wollte uns mit den englischsprachigen Lektüren - von Trivialliteratur bis Klassik, von Krimi bis Liebesgeschichte - motivieren, Englisch zu lesen und zu lernen. So standen etwa P.D.James‘ Murder Mysteries, S. Townsends Adrian Mole Aged 13 ¾ oder O.Q.Raufs The Night Bus Hero meist als Easy Readers (im Sprachniveau unseren Englischkenntnissen angepasst) zur Ausleihe im Klassenzimmer bereit. Büchereiregeln hatten wir selbst im Klassenverband erarbeitet, die Bibliothekare gewählt und die Bücher im Schrank mit Ausleihkärtchen verstaut.

Beim gemütlichen Schmökern der Texte auf der Couch blieb es allerdings nicht – wir sollten zu unserer aller Überraschung die Bücher auch unseren Mitschülern vorstellen, und zwar auf Englisch! H i l f e! Doch glücklicherweise konnte sich Daniel Seniuk, Schauspieler am E.T.A. Hoffmann Theater am Montag, den 27.2.23 eine Doppelstunde Zeit nehmen, um uns zu unterstützen.

Was zunächst so aussah, als dürften wir nur Spaß haben, wild im Klassenzimmer durcheinander laufen oder mit dem Ball spielen, schulte unsere Wahrnehmung von Raum und Mitschülern. Mit Blickkontakt und der richtigen Konzentration rumpelte trotz Platzmangel bald niemand mehr ineinander und mit dem richtigen Fokus landeten die Bälle gezielt beim Partner. Anschließend verteilte Daniel Texte, die es für einen Teil von uns zu üben galt. Das war gar nicht so einfach, erstreckten sich doch manche der Sätze über eine halbe Seite. Die zweite Gruppe erhielt den Auftrag, eine spannende Geschichte vorzubereiten, tatsächlich erlebt oder erfunden. Als wir nacheinander vorlasen beziehungsweise vortrugen, wurde uns klar, was der Schauspieler uns deutlich machen wollte: Wieviel spannender wir in mündlich frei erzählten Geschichten modulieren und wieviel langweiliger gelesene Textabschnitte klingen können. Für unsere Referate bedeutete das, möglichst nicht abzulesen, sondern den Spannungsbogen mit der richtigen Betonung und Satzmelodie zu halten, um Aufmerksamkeit und Interesse der Zuhörer nicht zu verlieren. Außerdem gab Daniel noch zahlreiche Tipps; zum Beispiel wie sich allein durch eine aufrechte Sitzhaltung leichter atmen und lauter sprechen lässt oder, dass man das Handout besser nicht auf das Pult legt, sondern vor sich hält, so dass man Blickkontakt mit den Mitschülern halten und sie in den Vortrag einbeziehen kann.

Der Vormittag war für uns alle eine aufregende, neue Erfahrung, die großen Spaß machte, unser Selbstbewusstsein stärkte und uns hoffentlich eine gute Note in unseren ersten Englischreferaten bescheren wird. Daniel Seniuk, der im Anschluss zu unserem Workshop ins Theater zur Probe musste, würden wir nun sehr gerne auch einmal auf der Bühne erleben.

Michael Schickel, Julika Helms 

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