Am 24. März 2022 unternahmen die beiden 9. Klassen eine Fahrt in die Gedenkstätte des ehemaligen KZ Flossenbürg.
Nach unserer Ankunft wurden wir in drei Gruppen unterteilt, welche jeweils von Guides geleitet wurden. Zwei Gruppen verließen zunächst das Gelände, um sich auf den Weg zum Steinbruch zu machen. Mithilfe der Infotafel und der von den Guides gegebenen Informationen bekamen wir einen ersten Eindruck von den Grausamkeiten, welche allein im Steinbruch passiert waren.
Die auf dem Gelände gebliebene Gruppe verglich währenddessen die übrig gebliebenen Gebäude mit Fotos von früher.
Danach begab sie sich in den damaligen Duschraum, welcher bei den Schülerinnen und Schülern einen starken Eindruck hinterließ.
“Hier haben wir nicht nur die Kleidung verloren, sondern unsere Seele“, dies war ein Satz, der mir und meinen Mitschülerinnen und Mitschülern wahrscheinlich noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Was ebenfalls sehr aufschlussreich war, waren die Informationen, die wir im darüber liegenden Museum über den Alltag der Häftlinge des KZ erhielten. Besonders prägte sich das Bild eines Mannes, welcher dazu gezwungen war, vom Boden zu essen, weil er sein Essgeschirr verloren hatte, ein.
Währenddessen liefen die Anderen durch das separate Abteil des Lagergeländes, in dem damals wichtige Personen exekutiert wurden. Über eine kleine Treppe gelangten sie in das Tal des Todes. Zuerst blickten wir auf ein kleines unscheinbares Gebäude, in dem damals die Opfer verbrannt wurden. Doch nicht wie in einer speziell dafür angefertigten Vorrichtung, sondern in einem Müllverbrennungsofen. Danach verließen wir mit einem bedrückenden Gefühl das sogenannte Krematorium und betrachteten ein von Ex-Häftlingen gebautes Denkmal.
Nachdem wir uns wieder am Bus versammelt hatten, spürte man noch immer die in der Luft liegende Anspannung und das Entsetzen, welches der Nachmittag mit sich gebracht hatte. Die zusätzliche Aufklärung durch die Guides brachte mich und meine Mitschülerinnen und Mitschüler allerdings auch näher an die grausamen Geschehnisse des Dritten Reichs, hinterließ Eindruck und führte später noch zu Gesprächen unter den Schülerinnen und Schülern.
Beim Wiedereinsteigen in den Bus blickten wir alle anders auf die deutsche Geschichte als ein paar Stunden zuvor.

Lilly Paetow und Lennart Dohrmann, 9b